Im Zuge einer Krebserkrankung kommt es häufig zu einer ungewollten Gewichtsabnahme. Diese tritt oft schon vor Diagnosestellung auf und ist Ausdruck einer sogenannten Mangelernährung. Die Ursachen hierfür sind vielfältig und lassen sich nicht alleinig durch zu geringe Nahrungsaufnahme z.B. durch Appetitlosigkeit erklären. Vielmehr liegt dieser charakteristischen Auswirkung einer Krebserkrankung eine Veränderung des körpereigenen Stoffwechsels zu Grunde.
Trigger dieser Situation ist die Reaktion des Körpers auf den Tumor mit einer veränderten Ausschüttung von Botenstoffen, sogenannten Zytokinen.
Diese sind Moleküle mit weitreichender Wirkung auf unterschiedlichsten Ebenen. Sie dienen der Signalübertragung bzw. Informationsvermittlung im Körper und haben somit eine wichtige regulatorische Funktion. Während einer onkologischen Erkrankung verändert sich die Ausschüttung dieser hoch kompetenten Botenstoffe im Körper und somit auch ihre Konzentration. Unter anderem hat dies direkten Einfluss auf Muskelaufbau, Appetit und Lebensmittelauswahl, sowie Nährstoffbedarf und -verwertung.
Die Auswirkung dieser Veränderungen zeigt sich darin, dass 60 % der Betroffenen bei Diagnosestellung eine Veränderung in Gewicht, Appetit oder Leistungsfähigkeit angeben. Eine der Ursachen hierfür ist eine Veränderung im Stoffwechsel der energieliefernden Nährstoffe Eiweiß, Fett und Kohlenhydrate.
Die Veränderungen im Stoffwechsel machen deutlich, dass onkologische Patienten andere Ernährungsbedürfnisse haben als gesunde Menschen. Zusätzlich ist die generelle Krankheitsschwere, der Einfluss der Therapie aber auch individuelle Gegebenheiten zu berücksichtigen. Daher ist es wichtig all diese Faktoren in Ernährungsempfehlungen mit einfließen zu lassen.